Stoffarten, Materialien und Fasern im Überblick: Eigenschaften & Pflegetipps

Baumwolle, Viskose, Modal und Polyester – diese bekannten Textilfasern sind wohl jedem Modeliebhaber bekannt. Aber was steckt eigentlich dahinter? In unserem grossen Ratgeber über Materialien und Qualitäten erfahren Sie mehr über die Eigenschaften natürlicher und chemischer Fasern sowie hilfreiche Pflegetipps.

Natürliche Fasern 

Als natürliche oder Naturfasern bezeichnen wir alle Fasern, die aus natürlichen Quellen stammen. Das können beispielsweise Pflanzen, Tiere oder auch mineralische Fasern sein. Um sie weiter zu verarbeiten sind keine synthetischen Prozesse nötig. Das unterscheidet sie von den Chemiefasern. Naturfasern werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und sind deshalb auch kompostierbar.

Baumwolle

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Baumwolle ist eine pflanzliche Faser und wird aus der Baumwollpflanze, einem Malvengewächs, gewonnen. Sie ist eine der beliebtesten Naturfasern in der Modeindustrie. Die wohl bekannteste Baumwollart trägt den Zusatz “Mako” und gilt als besonders hochwertig: Die Fasern sind besonders lang und damit sehr glatt und wunderbar weich. Nur Baumwollfasern aus Ägypten dürfen mit Mako-Baumwolle bezeichnet werden. Ebenfalls eine besonders hochwertige Baumwoll-Art ist die Pima-Baumwolle. Sie wird hauptsächlich in Peru und einigen Staaten der USA angebaut und ist eine der längsten und feinsten Baumwollfasern. Sie überzeugt mit mattem Glanz und einer äusserst glatten Oberfläche.

Vorteile von Baumwolle

  • Baumwolle ist sehr saugfähig und kann bis zu 65% ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich dabei nass anzufühlen. Deshalb wird sie gerade im Wäschebereich häufig eingesetzt.

  • Dank ihrer speziellen Fasern ist Baumwolle strapazierfähig und sogar im nassen Zustand relativ reissfest.

  • Sie verträgt auch hohe Temperaturen und kann einfach sterilisiert werden. Somit ist sie auch für Krankenhausbekleidung, Feuerwehr-Uniformen und ähnliches gut geeignet.

  • Baumwollfasern sind besonders weich und fein. Also fühlt sich der Stoff auch sehr angenehm auf der Haut an.

  • Baumwolle ist antistatisch, d.h. Schmutz in Form von Staub wird von Baumwollfasern weder angezogen noch festgehalten. Allergiker können diesen Stoff also bedenkenlos tragen.

  • Baumwolle wirkt temperaturausgleichend, ist gut luftdurchlässig und kann so gerade an warmen Tagen einen Hitzestau verhindern.

Nachteile von Baumwolle

  • Baumwolle kann zwar bis zu 65% ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, wird aber auch schwer, wenn sie nass ist. Ausserdem trocknet Baumwolle nur sehr langsam.

  • Nachdem sie nicht sehr elastisch ist, neigt Baumwolle zum Knittern.

Siegel wie beispielsweise GOTS (Global Organic Textile Standard) oder Cotton made in Africa legen Wert auf höhere ökologische Standards bei der Herstellung.

Pflegeeigenschaften

Baumwolle ist absolut pflegeleicht: Die meisten Kleidungsstücke aus Baumwolle können problemlos in der Maschine gewaschen und meist sogar im Wäschetrockner getrocknet werden. Generell gilt: Beim Waschen Ihrer Baumwollartikel können Sie nicht viel falsch machen. Allerdings sollten Sie immer die Hinweise auf dem Pflegeetikett beachten. Und: Je höher die Gradzahl, desto höher ist auch der Energieverbrauch.

Leinen

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Ein echter Klassiker in der Welt der Stoffe ist Leinen. Gewonnen wird die Naturfaser aus den Stängeln der Flachsfaser und besteht zu etwa 70% aus Zellulose, der Rest setzt sich aus Pflanzenleim und Wachsen zusammen.

Vorteile von Leinen

  • Leinen gilt als der perfekte Sommerstoff und schützt optimal vor Hitze und Sonneneinstrahlung. Es ist wirkt angenehm kühlend, da es bis zu 35% Luftfeuchtigkeit aufnehmen kann, ist luftdurchlässig und atmungsaktiv.

  • Leinen fusselt nicht und ist sehr saugfähig. Daher ist es auch beispielsweise für Geschirrtücher perfekt geeignet und poliert beispielsweise Gläser glasklar.

  • Leinen ist aufgrund der langen Fasern sehr strapazierfähig, schmutzunempfindlich und sehr lange haltbar. Es ist sogar im nassen Zustand absolut reissfest.

  • Leinen ist gerade für Allergiker besonders geeignet, da dieses Material ein natürlicher Keimtöter ist.

Nachteile von Leinen

  • Achtung: Leinen läuft beim ersten Waschen häufig ein. Dies sollten Sie unbedingt beachten, wenn Sie ein Kleidungsstück aus Leinen kaufen.

  • Ausserdem besitzt Leinen eine geringe Elastizität und ist scheuer- und abriebempfindlich.

  • Es heisst: Leinen knittert edel. Wenn Sie auf starke Knitterfalten trotzdem verzichten möchten, sollten Sie einige Tipps beachten: Schleudern Sie Ihre Kleidungsstücke aus Leinen nur ganz leicht und geben Sie sie keinesfalls in den Wäschetrockner. Besser ist es, sie bei erhöhter Luftfeuchtigkeit z.B. im Bad trocknen zu lassen.

  • Leinen verträgt auch keine trockene Hitze beim Bügeln. Falten und Co werden dann erst richtig fixiert. Unser Tipp: Bügeln Sie Leinen am besten, wenn der Stoff noch etwas feucht ist.

  • Allerdings können die negativen Eigenschaften von Leinen durch Leinenmischungen abgemildert werden. Halbleinen-Qualitäten mit Baumwolle beispielsweise sind deutlich weicher und weniger knitteranfällig.

Pflegehinweise

In der Regel sind Leinen und Leinenmischungen sehr unkompliziert und angenehm pflegeleicht.

  • Leinen waschen: Reines Leinen ist in der Regel kochfest. Leinenmischungen sind bis 60 °C waschbar. Trotzdem gilt: Beachten Sie unbedingt die Hinweise auf dem Pflegeetikett.

  • Leinen trocknen: Am besten ist es, wenn Sie Leinen auf dem Wäscheständer an der frischen Luft trocknen. Direktes Sonnenlicht sollten Sie vermeiden, da es die Naturfaser ausbleichen kann. Sie sollten ebenfalls vermeiden, Leinen im Wäschetrockner zu trocknen. Da kann es sehr leicht die Form verlieren und eingehen.

  • Leinen bügeln: Am besten, Sie bügeln Leinen, wenn es noch feucht ist. So verschwinden die Knitterfältchen am einfachsten. Bügelhitze macht Leinen nichts aus.

  • Leinen lagern: Leinen bekommt leicht Stockflecken, wenn es feucht gelagert wird. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass Ihre Leinen-Artikel absolut trocken sind, bevor sie in den Kleiderschrank kommen.

Tierische Fasern

Wolle

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Wolle ist eines der ältesten Materialien, aus denen Kleidung hergestellt wird. Als Wolle bezeichnet man die weichen Haare des Fells der Tiere. Hauptsächlich wird Wolle von Schafen gewonnen. Doch Wolle ist nicht gleich Wolle: Als Schurwolle bezeichnet man Wolle, die ausschliesslich aus der Schur von lebenden Tieren gewonnen wird. Reisswolle dagegen bezeichnet ein Recyclingprodukt, das aus Alttextilien besteht.

Vorteile von Wolle

  • Wolle überzeugt durch ein gutes Wärmerückhaltevermögen, da die gekräuselten Fasern viel Luft einschliessen.

  • Wolle ist feuchtigkeitsregulierend und kann bis zu einem Drittel ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen. Gleichzeitig fühlt sie sich angenehm warm an.

  • Wolle wirkt antistatisch und ist daher auch wenig schmutzanfällig. Schmutz in Form von Staub wird weder angezogen noch festgehalten.

  • Wolle knittert wenig, da die Fasern sehr elastisch sind.

  • Wolle nimmt kaum Gerüche an. Grund ist ihre natürliche Selbstreinigungsfunktion.

  • Wolle wirkt temperaturausgleichend: Überschüssige Körperwärme wird an die kühlere Umgebung abgegeben. Der Körper wird dadurch vor Ab- und Auskühlung geschützt.

Nachteile von Wolle

  • Wolle filzt leicht und kann bei der Wäsche eingehen.

  • Wolle hat eine raue Oberfläche, die bei empfindlicher Haut kratzen kann. Unser Tipp: Packen Sie das kratzende Kleidungsstück in eine Plastiktüte und legen es über Nacht in die Gefriertruhe. So kann das Kratzgefühl vorübergehen gemindert werden.

Pflegehinweise

Damit Ihr neuer Wollpulli lange schön bleibt, sollten Sie einiges beachten. Weniger ist hier oft mehr: Oft reicht es schon, wenn Sie Ihren Wollartikel nach dem Tragen gut lüften.

  • Wolle waschen: Besonders empfindliche Wollartikel sollten Sie mit der Hand waschen: Hier sollte das Wasser nicht wärmer als 30 °C sein. Bewegen Sie das Kleidungsstück vorsichtig im Wasser hin und her. Rubbeln oder wringen Sie nicht, sonst verziehen sich die Fasern und filzen. Anschliessend spülen Sie gründlich mit klarem Wasser nach. Bei der Maschinenwäsche von Wolle empfehlen wir den Wollwaschgang. Unser Tipp: Lassen Sie bei empfindlichen Wollartikel viel Platz in der Trommel und achten Sie beim Schleudern auf eine geringe Drehzahl.

  • Wolle trocknen: Am besten ist es, Kleidungsstücke aus Wolle liegend auf dem Wäscheständer zu trocknen. Bitte nicht aufhängen, sonst verlieren sie die Form! Und auch direkte Sonneneinstrahlung oder Heizungswärme sollte vermieden werden.

  • Wolle bügeln: Dampf kann Wolle nichts anhaben, ganz im Gegenteil, er macht die Fasern wieder schön glatt. Wir empfehlen die Stufe 2 auf Ihrem Bügeleisen. Allerdings sollten Sie gerade bei empfindlichen Teilen ein Baumwolltuch zwischen Bügeleisen und Wollartikel legen, um so (druck)empfindliche Stellen zu schonen.

Kaschmir

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Kaschmir wird von der Wolle der Kaschmirziege gewonnen und ist aufgrund seiner feinen Fasern und der aufwändigen Produktionsbedingungen eine der wertvollsten und teuersten Naturfasern überhaupt.

Vorteile von Kaschmir

  • Kaschmir ist besonders weich, da es aus der feinen Unterwolle der Kaschmirzeigen gewonnen wird.

  • Kaschmir speichert Wärme besonders gut in den Zwischenräumen der einzelnen Fasern.

  • Kaschmir ist atmungsaktiv und kann Feuchtigkeit gut aufnehmen und wieder abgeben.

  • Kaschmir ist sehr reissfest.

Nachteile von Kaschmir

  • Da Kaschmir sehr selten ist, ist es natürlich auch dementsprechend teuer. Kaschmirmischungen sind da meist ein wenig günstiger und oft auch einfacher in der Pflege.

  • Kaschmir ist pflegeintensiv und empfindlich, aber wenn Sie unsere Pflegetipps beachten, kann eigentlich nichts schief gehen.

Pflegehinweise

Kaschmir ist empfindlich. Deshalb sollte man den Fasern nach dem Tragen etwa 24 Stunden Ruhezeit geben. So können sie sich regenerieren und müssen nicht so oft gewaschen werden. Wenn es aber trotzdem so weit ist, haben wir einige Tipps für Sie:

  • Waschen Sie Kaschmir immer im Wollwaschgang und nie über 30 °C . Sonst besteht die Gefahr, dass die empfindlichen Fasern verfilzen. Auch beim Schleudern sollte die Drehzahl möglichst gering sein und 600 Umdrehungen nicht überschreiten.

  • Trocknen Sie Kaschmir anschliessend, indem Sie Ihre Kleidungsstücke auf dem Wäscheständer ausbreiten – niemals hängend trocknen, da es sonst sehr schnell die Form verliert. Vermeiden Sie ausserdem direkte Sonneneinstrahlung und grosse Hitze. Ein weiteres No-Go für Kaschmir ist übrigens der Wäschetrockner, der würde die empfindlichen Fasern beschädigen.

  • Bügeln müssen Sie Kaschmir übrigens nur wenig, da das Material kaum knittert. Wenn doch, dann empfehlen wir die geringste Einstellung. Zum Schutz der Fasern legt man am besten ein Tuch auf das Kleidungsstück. Wichtig: Nie unter Dampf bügeln!

Seide

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Seide ist eines der wertvollsten Materialien in der Textilindustrie und wird aus dem Kokon der Seidenspinnerraupe gewonnen. So aufwändig die Herstellung ist, so empfindlich ist auch das Material selbst. Deshalb wird Seide häufig auch mit anderen Materialien wie Baumwolle oder Leinen gemischt. So wird sie etwas pflegeleichter und profitiert von den positiven Eigenschaften der anderen Materialien.

Vorteile von Seide

  • Natürlicher, dezenter Glanz. Deshalb wird Seide gerade bei eleganter Mode und Abendmode sehr gerne eingesetzt.

  • Wirkt temperaturregulierend und angenehm kühlend im Sommer.

  • Nimmt bis zu 30% des Eigengewichts an Feuchtigkeit auf, ohne sich feucht anzufühlen.

  • Schnelltrocknend.

  • Extrem leicht.

  • Sehr reissfest. Seide lässt sich immerhin bis um 15% dehnen, ohne zu reissen.

  • Knittert kaum.

  • Seide hat eine schmutzabweisende Oberfläche.

  • Seide ist unempfindlich gegenüber Gerüchen.

Nachteile von Seide

  • Die Farben verblassen bei starker Sonneneinstrahlung. Unser Tipp: Bewahren Sie Ihre Seiden-Schätzchen immer in Schrank oder Kommode auf.

  • Seide ist empfindlich gegenüber Parfum und Deodorants.

  • Aufwändig in der Pflege. Deshalb haben wir Ihnen einige Tipps für die Pflege von Seide zusammengestellt, mit denen Sie lange Freude an Ihren Seidenstoffen haben werden.

Pflegehinweise

So schön sich Seide auch trägt, bei der Pflege ist einiges zu beachten. Nicht jedes Kleidungsstück aus Seide kann auch in der Maschine gewaschen werden. Ein Blick auf das Pflegeetikett bringt hier Sicherheit.

  • Wenn Sie Ihre Seidenmodelle mit der Hand waschen, legen Sie sie nur kurz in ein lauwarmes Wasserbad und bewegen Sie die Stücke vorsichtig hin und her. Rubbeln oder reiben Sie auf keinen Fall! Unser Tipp: Verwenden Sie milde Seife oder ein spezielles Seidenwaschmittel. Nach der Wäsche spülen Sie die Artikel gut mit kaltem, klarem Wasser durch, um alle Seifenreste restlos zu entfernen.

  • Auch wenn ein Seidenmodell in der Maschine gewaschen werden kann, muss es sehr behutsam behandelt werden. Wählen Sie das Seiden- oder Handwaschprogramm Ihrer Waschmaschine aus und gehen Sie bei der Waschtemperatur nicht über 30 °C. Unser Tipp: Ein Wäschesäckchen schont Ihre wertvollen Seidenartikel!

  • Seide trocknen: Legen Sie den nassen Stoff zwischen zwei Handtücher und drücken Sie ihn behutsam aus. Bitte keinesfalls wringen! Anschliessend streifen Sie Ihr Kleidungsstück sanft aus und lassen es langsam an der Luft an einem schattigen Ort trocknen.

  • Seide bügeln: Bügeln Sie Seide dann, wenn sie noch ein bisschen feucht ist. Wir empfehlen die Stufe 1 Ihres Bügeleisens mit geringer Hitze. Wenn Sie den empfindlichen Stoff vor dem Bügeln auf links drehen, schonen Sie ihn zusätzlich.

Leder

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Leder ist eine durch Gerbung chemisch haltbar gemachte Tierhaut, deren natürliche Struktur weitgehend erhalten geblieben ist. Kein Stück gleicht hier dem anderen, es gibt verschiedene Lederarten mit unterschiedlichen Optiken. Als Glattleder bezeichnet man alle Lederarten, deren Narbenseite aussen liegt und bei denen man die Narbung gut erkennen kann. Diese Seite kann anschliessend auch veredelt werden. Ein gutes Beispiel ist Lackleder, das auf der Oberseite lackiert wurde und deshalb stark glänzt. Nappaleder bezeichnet ebenfalls eine Glattleder-Art, die besonders weich ist. Meist stammt Nappaleder übrigens von Lamm oder Kalb. Das Gegenteil ist Rauleder. Hier wird die Gebrauchsseite geschliffen bzw. angeraut und es entsteht eine samtige Oberfläche. Die geschliffene Aussen- oder Narbenseite bezeichnet man als Nubukleder, die Innen- oder Fleischseite als Veloursleder.

Vorteile von Leder

  • Leder ist ein echtes Naturprodukt und jedes Stück ein Unikat.

  • Leder ist sehr robust und hält bei der entsprechenden Pflege ein Leben lang.

  • Leder entsteht meist als Nebenprodukt der Fleischindustrie. Von “Nose to Tail” werden alle Teile des Tieres verarbeitet.

Nachteile von Leder

  • Beim Gerben von Leder werden Chemikalien eingesetzt und viel Wasser verbraucht. Deshalb sollten Sie genau auf eine umweltfreundliche Produktion Ihres Lederproduktes achten.

Pflegehinweise

Leder gilt zwar als sehr robust und strapazierfähig, allerdings sollte bei der Pflege einiges beachtet werden. Wir empfehlen grundsätzlich, einen Blick auf das Pflegeetikett zu werfen. Wenn Sie unsicher sind, geben Sie Ihr wertvolles Lederteil am besten in die Reinigung. So sind Sie auf der absolut sicheren Seite!

  • Flecken auf Leder lassen sich gut mit einem speziellen Lederreiniger entfernen. Praktische Hausmittel sind Backpulver oder Kernseife. Damit können Sie den Fleck sanft herausreiben. Manche Glattleder-Teile können auch in der Waschmaschine gewaschen werden. Wir empfehlen aber für Lederartikel einen extra Waschgang. So sind andere Kleidungsstücke vor Verfärben sicher und das Lederteil wird schonend behandelt. Vorher sollte der Artikel aber unbedingt auf links gedreht werden und die Waschtemperatur sollte 30 °C nicht überschreiten. Geschleudert werden sollte das gute Stück nicht.

  • Leder trocknen: Am besten trocknet Leder auf einem Kleiderbügel an der frischen Luft. Hohe Temperaturen und auch den Trockner gilt es zu vermeiden.

Chemiefasern (Synthetische und zellulosische Fasern)

Unter Chemiefasern versteht man Fasern, die chemisch produziert werden. Da der Bedarf an Textilien nicht allein durch Naturfasern wie Baumwolle gedeckt werden kann, wird ein grosser Anteil der Stoffe auf dem Markt aus zellulosischen und synthetischen Chemiefasern hergestellt. Wir erklären Ihnen, was hinter den folgenden Kunstfasern steckt.

Viskose

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Viskose ist eine zellulosische Chemiefaser – das heisst, sie wird aus einem natürlichen Rohstoff (aus Zellulose, die aus verschiedene Holzsorten wie Bambus, Fichte, Buche oder Eukalyptus gewonnen wird) chemisch hergestellt. So spricht man bei Viskose von einem halbsynthetischen Rohstoff. Bekannt ist die beliebte Stoffart ausserdem als „Kunstseide“, da sie einen besonders weichen, geschmeidigen Griff hat.

Ecovero ist eine Viskosefaser des österreichischen Faserherstellers Lenzing. EcoVero wird ausschliesslich aus zertifizierten Hölzern mit FSC- und PEFC-Zertifizierung hergestellt. Dank innovativer Produktionsprozesse werden etwa 50% weniger Wasser und Energie als bei der Herstellung herkömmlicher Viskose verbraucht.

Vorteile von Viskose

  • Weich fliessend sowie besonders hautsympathisch und trageangenehm

  • Durch die klimaregulierenden und atmungsaktiven Eigenschaften eignen sich Viskose-Textilien optimal für Sportmode und Outdoor-Bekleidung

  • Pflegeleicht – Textilien aus Viskose können problemlos in der Maschine gewaschen werden

  • Wirkt bei Feuchtigkeitsaufnahme nicht nass, sondern angenehm kühlend

  • Reine Viskose sehr allergikerfreundlich

Nachteile von Viskose

  • Nicht für Trockner geeignet, da Viskose schnell einlaufen kann

  • Oftmals nicht formstabil

  • Viskosefasern werden aufwändig chemisch hergestellt

Pflegehinweise

Viskose gilt zwar als sehr pflegeleichter Stoff, aber bei falscher Pflege können selbst Textilien aus oder mit Viskose schnell einlaufen und ihre Form verlieren.

  • Viskose waschen: Gewaschen wird Viskose bei maximal 40°C am besten mit einem Feinwaschmittel im Schonwaschgang oder per Handwäsche ohne zusätzlich zu reiben oder zu wringen.

  • Viskose trocknen: Viskose sollte auf keinen Fall im Trockner landen, da sie leider sehr schnell einlaufen kann.

  • Viskose bügeln: Vorsichtig auf Stufe 2 bügeln (also bei maximal 150°C). Wichtig ist hier, dass man auf zusätzlichen Dampf verzichtet.

Lyocell (Tencel)

Stoffarten_Lyocell
Lyocell wird aus dem natürlichen Stoff Zellulose (meist aus dem Zellstoff von Eukalyptus- und Buchenholz) hergestellt und dann synthetisch weiterverarbeitet. Deshalb gehört sie, wie auch Viskose, zu den natürlichen, zellulosischen Chemiefasern. Lyocellfasern der Marke Tencel werden ausschliesslich von der Firma Lenzing hergestellt. Sie wirbt mit einem besonders umweltschonenden Herstellungsprozess aus nachhaltig bezogenem Holz aus naturnahen Wäldern und nachhaltig bewirtschafteten Plantagen. Die Tencel-Lyocell-Fasern sind mit der BioPreferred-Bezeichnung des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) ausgezeichnet.

Vorteile von Lyocell (Tencel)

  • Dank des glatten, seidigen Griffs fühlt sich der Stoff sehr angenehm auf der Haut an.

  • Hautfreundlich und atmungsaktiv: Deshalb wird der Stoff auch sehr gerne bei Sport- und Freizeitbekleidung eingesetzt.

  • Schnelltrocknend und pflegeleicht

  • Thermoregulierend, d.h. Lyocell (Tencel) wirkt kühlend im Sommer und angenehm wärmend an kalten Tagen.

  • Bewegungselastisch und deshalb angenehm robust und langlebig.

Nachteile von Lyocell (Tencel)

  • Teuer. Aufgrund des aufwändigen, umweltschonenden Herstellungsprozesses ist die Produktion von Lyocell (Tencel) etwas aufwändiger und folglich teurer.

Pflegeeigenschaften

Lyocell (Tencel) ist ein absolut pflegeleichtes Material. Es kann gemäss der jeweiligen Anweisungen auf dem Pflegeetikett problemlos in der Maschine gewaschen und sogar im Wäschetrockner getrocknet werden. Bei Bügeln empfehlen wir eine niedrige Stufe, die die Fasern schont.

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Die Kunstfaser Modal wird aus natürlichen Zellulose Fasern (Rohstoff: Buchenholz) chemisch hergestellt und gilt wegen ihrer baumwollähnlichen Eigenschaften als Alternative zur beliebten Naturfaser. Da Modal sehr hautfreundlich und trageangenehm ist, wird die Stoffart oft für Textilien verwendet, welche hautnah getragen werden wie zum Beispiel Wäsche, Nachtwäsche, Blusen, Kleider, etc.

Vorteile von Modal

  • Modal ist robuster und haltbarer als andere Natur- und Synthetikfaser

  • Modal ist zudem strapazierfähiger und formbeständiger als Baumwolle und Viskose

  • Modal ist unbeschreiblich angenehm auf der Haut und weich fliessend

  • Der Stoff ist seidig-matt glänzend

  • Modal ist klimaregulierend und atmungsaktiv – daher perfekt für Sport- und Outdoorkleidung

  • Besonders pflegeleicht: knitterarm, bügelleicht und wenig hitzeempfindlich

  • Ideale Mischfaser – denn durch Modal werden Fasermischungen weicher, stabiler und haltbarer

Nachteile von Modal

  • Bei der Herstellung von Modalfasern werden Chemikalien verwendet

  • Kaum wärmend – also im Winter nicht vorteilhaft

Pflegehinweise

Um den glatten, feinen Stoff nicht zu sehr zu strapazieren, gibt es bei der Pflege einiges zu beachten. Am besten gucken Sie vor dem Waschgang auf das Pflegeetikett des jeweiligen Textils.

  • Modal waschen: Empfohlen wird, Modal bei max. 40°C im Schonwaschgang und mit Feinwaschmittel zu waschen.

  • Modal trocknen: Textilien aus oder mit Modal dürfen zwar in den Trockner, wir empfehlen Ihnen aber, die feinen Stoffe besser an der Luft trocknen zu lassen.

  • Modal bügeln: Vorsicht: Modal ist ein knitterarmer Stoff und lässt sich leicht bei niedriger Stufe bügeln. Hier ist keine starke Hitze notwendig.

Polyacryl

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Polyacryl ist eine synthetische Chemiefaser und wird oftmals als wollähnlicher, bauschiger Stoff beschrieben. Da Textilien aus oder mit Polyacryl wärmen, ist die Faser optimal für Strickwaren, synthetische Pelze oder Decken geeignet.

Vorteile von Polyacryl

  • Angenehm wärmend

  • Besonders weich und leicht

  • Lichtbeständig – und deshalb oft in Gardinen zu finden

  • Besonders reissfest und langlebig

  • Pflegeleicht: formbeständig und knitterarm

Nachteile von Polyacryl

  • Nicht hitzebeständig

  • Chemische Herstellung verbraucht viel Energie

  • Nur waschen, wenn wirklich notwendig

Pflegehinweise

Um Ihr Textil aus oder mit Polyacryl möglich lange zu erhalten, sollten Sie auf folgende Pflegehinweise achten

  • Polyacryl waschen: Textilien aus Polyacryl sollten bei maximal 40°C gewaschen werden. Unser Tipp: Waschen Sie die Textilien bei kurzen Waschgängen mit Flüssigwaschmittel.

  • Polyacryl trocknen: Polyacryl-Textilien nicht im Trockner trocknen, da sie sich schnell verformen können.

  • Polyacryl bügeln: Vorsicht! Polyacryl-Textilien sollten nicht zu heiss gebügelt oder gedämpft werden, da auch hier die Gefahr besteht, dass diese sich sehr stark verformen.

Polyamid

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Die synthetische Chemiefaser wird beispielsweise eingesetzt bei der Herstellung von Feinstrumpfhosen, Möbelbezugstoffen, Polsterbezügen, Miederwaren, Unterkleidern oder Badebekleidung. Denn Stoffe aus Polyamid sind besonders widerstandsfähig und sitzen wie eine zweite Haut.

Vorteile von Polyamid

  • Besonders langlebig

  • Formbeständig und reiss,- scheuer- und biegefest

  • Pflegeleicht und knitterarm

  • Sehr elastisch

  • Hochglänzend

  • Leicht, fein, zart und sehr anschmiegsam (vorteilhaft bei Miederwaren und Strumpfhosen)

  • Faltenfreier Sitz

  • Trocknet schnell (vorteilhaft besonders bei Bademode)

Nachteile von Polyamid

  • Polyamid wird chemisch hergestellt

  • Kann Irritationen bei Hauterkrankungen (zB. Neurodermitis, Akne, etc) hervorrufen

Pflegehinweise

Polyamid-Textilien gelten als sehr pflegeleicht und knitterarm. Für eine geeignete Pflege lesen Sie bitte das jeweilige Pflegeetikett und beachten Sie folgende Hinweise.

  • Polyamid waschen: Bei maximal 40°C in der Maschine mit Feinwaschmittel waschen.

  • Polyamid trocknen: Trocknen weder im Trockner noch im Sonnenlicht. Schonender ist es hier, die Textilien einfach an der Luft trocknen zu lassen.

  • Polyamid bügeln: Unsere Empfehlung: Bügeln Sie Polyamid-Textilien bei kleinster Stufe.

Polyester

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Die wohl bekannteste Synthetikfaser wird ebenfalls chemisch produziert und dient häufig als Mischfaser für Baumwolle, Elasthan, Wolle, etc. Polyester -Stoff ist besonders langlebig und herrlich pflegeleicht.

Vorteile von Polyester

  • Polyester Stoff ist äusserst knitterarm und auch nach dem Waschen besonders formstabil

  • Besonders haltbar und strapazierfähig

  • Reiss- und scheuerfest

  • Wunderbar weich und anschmiegsam

  • Schmutzabweisend

Nachteile von Polyester

  • Der Polyester Stoff lädt sich schnell statisch auf

  • Aufwändige, chemische Herstellung

  • Nimmt wenig Feuchtigkeit auf (empfohlen bei sportlichen Aktivitäten)

  • Kaum atmungsaktiv (also bei heissem Wetter nicht empfohlen

Pflegehinweise

Polyester Stoffe gelten als besonders pflegeleicht und schmutzabweisend. Für die Langlebigkeit der Textilien ist es wichtig, folgende Hinweise zu beachten.

  • Polyester waschen: In der Waschmaschine mit Feinwaschmittel bei maximal 40°C waschen.

  • Polyester trocknen: Für Polyester-Stoffe werden Trocknungen im Trockner nicht empfohlen. Besser ist hier die Trocknung auf der Leine an der frischen Luft.

  • Polyester bügeln: Polyester am besten bei geringster Stufe bügeln (max. Stufe 2), da der Stoff bei höheren Temperaturen schmelzen kann.

Elasthan

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Elastisch, formstabil und superbequem: die synthetische Chemiefaser Elasthan sorgt als Mischfaser in Kombination mit anderen Textilrohstoffen wie Baumwolle für perfekte Passformen, herrlichen Tragekomfort und angenehme Bewegungsfreiheit. Perfekt für Bademode, Miederwaren, Sportbekleidung, Freizeithosen, und vieles mehr.

Vorteile von Elasthan

  • Das Material ist hochelastisch, passt sich der Figur an und macht jede Bewegung mit

  • Besonders formstabil und strapazierfähig

  • pflegeleicht und schnelltrocknend

  • weich und schmiegsam

Nachteile von Elasthan

  • Die synthetische Faser wird aufwändig, chemisch hergestellt

  • Elasthan nimmt kaum Feuchtigkeit auf

Pflegehinweise

Wie wird Elasthan am besten gepflegt, ohne dabei auszuleiern? Wir haben die wichtigsten Infos für Sie zusammengesammelt.

  • Elasthan waschen: Da die synthetischen Fasern bei Hitze äusserst empfindlich reagieren, werden Textilien mit Elasthan-Anteil am besten mit Flüssigwaschmittel bei max. 30°C ohne Schleudergang gewaschen.

  • Elasthan trocknen: Um die Elastizität der Textilien mit Elasthan-Anteil zu erhalten, sollten diese nach dem Waschgang im Liegen und an der Luft getrocknet werden.

  • Elasthan bügeln: Elasthan gilt in der Regel als knitterfrei. Deshalb müssen Textilien selten gebügelt werden. Wenn es doch nötig sein sollte, dann bei niedrigster Stufe.

Ratgeber

Welches Material eignet sich für mich?

  • Wer auf der Suche nach möglichst unkomplizierten, pflegeleichten und knitterfreien Materialien ist, sollte zu Fasermischungen aus Baumwolle oder Modal mit Elasthan oder Polyester greifen.

  • Als besonders kühlend und daher im Sommer äusserst trageangenehm sind Textilien mit hohem Leinen- oder Viskoseanteil.

  • Besonders verträglich: Wer auf trageangenehme Hautschmeichler und Verwöhn-Qualitäten setzt, sollte zu Textilien aus Lyocell und EcoVero oder zu Stoffen mit hohem Baumwoll-, Modal-, Viskoseanteil greifen. Materialien aus nachhaltigen Fasern sind besonders weich und hautfreundlich.

Welches Material eignet sich zu bestimmten Anlässen?

  • Für echte Glanzauftritte eignen sich Kleider und Blusen aus Seide und Modal.

  • Textilien mit hohem Leinenanteil sorgen für ein erfrischendes Tragegefühl – perfekt für zum Beispiel Unternehmungen im Sommer. Leinen kann aber auch bei feinen Anlässen getragen werden.

  • Für Sportler und Outdoor-Abenteurer eignen sich Stoffe, die feuchtigkeitsregulierend atmungsaktiv sind wie zum Beispiel Mischgewebe aus Polyester und Baumwolle oder Merinowolle.

  • Textilien aus oder mit Wolle oder alternativ aus Polyacryl wärmen besonders – und sind daher perfekt für Unternehmungen an kalten Tagen.

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